An was denken Sie zuerst, wenn Sie an Schottland denken? Na klar, an unendlich weite, grüne Landschaften, an ausgezeichneten Whisky, an das umstrittene Seeungeheuer von Loch Ness und natürlich an Männer in karierten Röcken. Auch wenn all diese Klischees natürlich nicht auf ganz Schottland zutreffen und auch ganz sicher nicht jeder Schotte einen Rock trägt, steckt hinter all dem eine Geschichte. Ganz besonders hinter dem schottischen Kilt steckt viel Tradition und eine interessante Geschichte, welcher wir nun gemeinsam auf den Grund gehen.
Moderner als gedacht
Die Geschichte Schottlands selbst reicht bis weit vor Christi zurück, als Anfang der Mittelsteinzeit Jäger und Sammler das Land besiedelten. Man könnte meinen, dass sich der Schottenrock im Laufe der mystischen Vergangenheit des Landes dann relativ schnell etabliert hat, doch eigentlich ist der Kilt eine relativ moderne Erfindung des beginnenden 18. Jahrhunderts. Was aber nun wirklich verblüffend ist, ist dass die Idee des Kilts von gar keinem Schotten stammte, sondern von einem Engländer. Ja genau, Sie haben richtig gelesen, denn die Idee kam dem englischen Fabrikbesitzer Thomas Rawlinson, als er in seinem Stahlwerk seine schottischen Arbeiter betrachtete. Diese trugen damals noch den Great Belted Plaid, ein Kleidungsstück, dass charakteristisch in Falten und einer traditionellen Wickeltechnik angelegt wurde und welches sich durch seine Bewegungsfreiheit und Wandelbarkeit in den schottischen Highlands bewährte. Es konnte perfekt zur Landarbeit, als auch für lange Märsche getragen werden und der warme Wollstoff trotzte Wind und Wetter. Perfekt also für das Leben im Freien, doch eher weniger praktisch für die Arbeit im Stahlwerk. Thomas Rawlinson fürchtete, dass sich die Arbeiter in dem Stoff verfingen und verletzten, also entwarf er schließlich ein Kleidungsstück, das wesentlich praktischer war, doch die klassischen Falten-Elemente des gewickelten Plaids übernahm. Die Schotten erkannten sofort die Vorzüge des neuen Kilts und waren froh, auf diese Weise den engen Hosen der Engländer zu entkommen und so wählten sie den modernen Kilt zu ihrer Tracht.
Tartans und Clans
Tartan ist der Stoff, aus dem Kilts gemacht werden und besteht aus horizontalen und vertikalen Streifen in verschiedenen Farben auf einem bunten Hintergrund. Heutzutage findet man dieses Muster auch in Designer-Kollektionen oder bei Haushaltswaren, doch ursprünglich stammt es aus den Highlands. Wer schon einmal in einem schottischen Souvenir-Shop war, hat sicherlich festgestellt, dass es unzählige verschiedene Muster und Farbkombinationen gibt und wie die Legende so schön besagt, sollen sich die Träger eines bestimmten Tartans als Angehörige eines speziellen Clans ausgewiesen haben. Geschichtlichen Recherchen zufolge ist es aber viel wahrscheinlicher, dass die unterschiedlichen Muster auf die regional unterschiedlichen Herstellungen zurückzuschließen sind und daher die Menschen, die in einer Region lebten und somit dem gleichen Clan angehörten, den gleichen Tartan im Kilt trugen.
Wenn Männer in Röcken ihre Männlichkeit beweisen
Heutzutage werden Kilts hauptsächlich nur noch bei Hochzeiten, traditionellen Tänzen, auch bekannt als Ceilidhs, oder den berühmt berüchtigten Highland Games getragen. Jeder hat schon einmal gehört von diesen Spielen, wo einst die tapfersten Krieger, die schnellsten Botenläufer und die besten und stärksten Männer des Landes auserwählt wurden. Heute sind die Highland Games aber ein Fest für Groß und Klein, bei dem nicht nur die Spieler selbst beschäftigt sind. Nein, rund um die Wettbewerbe werden Tänze veranstaltet, gespeist und getrunken und natürlich allerlei Wetten abgeschlossen, wer die Spiele am besten meistert. Falls man es aber doch nicht nach Schottland schafft, ist das auch kein Problem, denn hier kann man gemütlich von Zuhause aus die besten Online Casinos Anbieter testen und selbst Wetten abschließen. Die Stimmung bei den Highland Games selbst ist aber natürlich etwas ganz Besonderes, denn an Kuriosität fehlt es den Schotten keineswegs.
Hier sind zwei Beispiele der bizarrsten Wettkampf-Disziplinen:
- Baumstammziehen: Eine Baumstammhälfte wird an einem Seil befestigt und eine vorgegebene Strecke gezogen. Die Zeit stoppt, wenn der Stamm komplett über die Ziellinie gezogen wurde und der schnellste Spieler gewinnt.
- Stone of Manhood: Ein schwerer Stein bzw. eine schwere Steinkugel wird vom Boden aufgenommen und auf ein Podest gelegt. Fällt das Gewicht vorher zu Boden, ist erneut von der Startposition zu beginnen. Männer und Frauen werden jeweils drei unterschiedliche Gewichte zur Auswahl gestellt, mit welchen eine verschiedene Punktezahl erlangt werden kann.
Schottland, so weit das Auge reicht
Dank des enormen Spaßfaktors und der deswegen steigenden Beliebtheit der Highland Games reicht diese Tradition mittlerweile sogar schon weit über Schottland hinaus. Auf der ganzen Welt werden diese Spiele veranstaltet und um das schöne Bild beizubehalten, werden natürlich auch auf der ganzen Welt Kilts mit verschiedenen Tartans getragen und wertgeschätzt. Doch egal wer ihn trägt, zu den grünen Weiten der Highlands in Schottland passt der Kilt immer noch am besten.